Welche Aktien kaufen?
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Welche Aktien kaufen?

DZM Research
Lesedauer: 39 Minuten

In der Welt der Aktien gibt es keine Zauberformel für das perfekte Investment. Dieser Leitfaden zeigt Ihnen, wie Sie selbst fundierte Entscheidungen treffen, indem Sie Ihr Anlegerprofil verstehen, Unternehmen analysieren und makroökonomische Faktoren berücksichtigen. Lernen Sie die Werkzeuge kennen, um langfristig erfolgreich an der Börse zu agieren.


Ein Leitfaden für eigenverantwortliche Anleger

In der Börsenwelt scheint es nichts zu geben, was es nicht gibt. Was jedoch garantiert nicht existiert, ist eine Art magische Formel, die Ihnen in der Börsenwelt das perfekte Investment offenbart. Und so lassen sich Fragen "Welche Aktien soll ich kaufen?“ oder „Welche Aktien werden steigen?“ auch nicht pauschal oder gar seriös beantworten – und das ist gut so. Denn Investieren ist eine Kunst, die nach Eigenverantwortung, kritischem Denken und kontinuierlichem Lernen verlangt.

Dieser Beitrag kann Ihnen deshalb keine fertigen Lösungen oder gar konkreten Kaufempfehlungen servieren. Es kommt besser: Dieser Beitrag wird Sie dazu befähigen, wirklich fundierte Entscheidungen zu treffen, sofern Sie das Wissen daraus verinnerlichen und in die Tat umsetzen.

Wir zeigen Ihnen die Werkzeuge und Denkansätze, mit denen Sie selbst vielversprechende Aktien finden können. Denn nur, wenn Sie verstehen, warum Sie investieren, können Sie langfristig erfolgreich an der Börse agieren.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Ihr Anlegerprofil
  2. Fundamentalanalyse: Unternehmen unter der Lupe
  3. Branchenanalyse: Der Blick über die Unternehmenssphäre hinweg
  4. Makroökonomische Faktoren: Das grosse Ganze
  5. Bewertung, Timing, Diversifikation
  6. Kontinuierliche Bildung: Ihr persönlicher Schlüssel zum Erfolg an der Börse
  7. Börsenweisheiten: Zeitlose Lektionen für Investoren
  8. Do's und Don'ts bei der Aktienauswahl
  9. Fazit: Ihr Weg zum selbstständigen Investor

Ihr Anlegerprofil: Sich selbst zu verstehen heisst, Investments besser zu verstehen

Bevor Sie auch nur einen Euro, Dollar oder Franken in Aktien investieren, müssen Sie sich selbst kennen. Stichwort: Anlegerprofil. Dieses können Sie sich als inneren Kompass vorstellen, der Sie durch die turbulenten Gewässer der Finanzmärkte führt. Doch wenn Sie sich als Anleger wirklich verstehen möchten, müssen Sie sich die richtigen Fragen stellen:

Wie viel Risikobereitschaft bringe ich mit?

Keine Rendite ohne Risiko - diese alte Börsenweisheit hat bis heute Bestand. Kursschwankungen gehören zum Aktienmarkt wie das Auf und Ab der Konjunktur zur Wirtschaft. Doch wie viel Volatilität können Sie nach dem Aktien kaufen ertragen, ohne dass Ihr Nachtschlaf darunter leidet? Sind Sie bereit, für die Aussicht auf überdurchschnittliche Renditen auch grössere Risiken in Kauf zu nehmen? Oder bevorzugen Sie die sprichwörtlich ruhigere See, auch wenn dies möglicherweise Renditechancen kostet?

Eine Frau liegt nachts schlaflos im Bett, hält sich den Kopf und schaut nachdenklich. Eine Uhr auf dem Nachttisch zeigt 2:30 Uhr an, das Zimmer ist dunkel beleuchtet.

Eine Frau mit nächtlicher Schlaflosigkeit, lassen Sie es nicht soweit kommen.

Sicher ist: Es gibt nicht den einen, perfekten Anlegertyp oder eine Allround-Strategie, die allen anderen überlegen ist. Entscheidend ist vielmehr, dass Ihre Anlagestrategie zu Ihrer persönlichen Risikotoleranz und finanziellen Situation passt. Betrachten wir dazu verschiedene Anlegertypen und Strategien anhand eines vereinfachten Spektrums:

Der defensive bis konservative Anleger Wenn Sie Kapitalerhalt und Stabilität priorisieren, finden Sie sich hier wieder. Ihr Portfolio könnte sich aus breit gestreuten ETFs, Blue-Chip-Werten und Qualitätsaktien mit stabilen Dividenden zusammensetzen. Diese Titel zeichnen sich oft durch geringere Volatilität im Kurs aus. Denken Sie dabei beispielsweise an Unternehmen aus den Bereichen Basiskonsumgüter oder Versorger, die auch in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten relativ stabil performen.

Der ausgewogene Anleger Streben Sie eine Balance zwischen Risiko und Rendite an, könnte eine Mischung aus Wachstums- und Substanzwerten das Richtige für Sie sein. Hier kommen neben etablierten Unternehmen auch Aktien mit höherem Wachstumspotenzial in Frage. Ein Mix aus verschiedenen Sektoren wie Technologie, Gesundheit und zyklischen Konsumgütern kann dabei eine gute Basis bilden.

Der wertorientierte Anleger Wenn Sie nach unterbewerteten Perlen im Aktienmarkt suchen und bereit sind, geduldig auf deren Neubewertung zu warten, könnte ein wertorientierter Ansatz zu Ihnen passen. Hier stehen Fundamentaldaten im Vordergrund: Sie bringen die Fähigkeit mit, Bilanzen, Cashflows und verschiedene Bewertungskennzahlen unter die Lupe zu nehmen, um Aktien mit Potenzial, also Unternehmen zu identifizieren, deren innerer Wert vom Markt noch nicht erkannt wurde.

Der aktive Trader Sie haben ein Gespür für kurzfristige Marktbewegungen und scheuen nicht davor zurück, schnelle Entscheidungen zu treffen? Dann könnte ein aktiver Handelsansatz interessant für Sie sein. Chartanalyse ist Ihr Werkzeug, technische Indikatoren und Marktstimmungen Ihre Gradmesser, um von kurz- bis mittelfristigen Preisschwankungen beim Aktien kaufen und verkaufen zu profitieren. Beachten Sie aber auch: Eine aktive Strategie erfordert aktive Zeit, Disziplin und ein gutes Risikomanagement.

Der einkommensorientierte Anleger Wenn Sie auf regelmässige Ausschüttungen und moderate, aber stetige Wertsteigerungen aus sind, könnte eine Dividendenstrategie Ihren Präferenzen entsprechen. Hierbei konzentrieren Sie sich auf etablierte Unternehmen mit stabilen Geschäftsmodellen und nachhaltiger Dividendenpolitik. Diese Strategie kann vor allem dann attraktiv für Sie sein, wenn Sie das Ziel verfolgen, ein passives Einkommen aufzubauen.

Der makroökonomisch orientierte Anleger Sie sind grundsätzlich interessiert an den grossen wirtschaftlichen Zusammenhängen und deren Auswirkungen auf verschiedene Anlageklassen? Dann könnte Ihnen ein makroökonomisch orientierter Ansatz beim Aktien kaufen zusagen. Hier berücksichtigen Sie globale Wirtschaftstrends, geldpolitische Entscheidungen und geopolitische Entwicklungen, um Ihr Portfolio entsprechend auszurichten. Selbstredend, dass Sie für diese diese Strategie ein tiefes Verständnis ökonomischer Zusammenhänge sowie die Fähigkeit mitbringen müssen, komplexe Szenarien im Detail zu analysieren.

Bedenken Sie jedoch: Ihre Anlagestrategie muss nicht ausschliesslich einem dieser Typen entsprechen. Viele erfolgreiche Anleger kombinieren Elemente verschiedener Ansätze, um ein ausgewogenes und diversifiziertes Portfolio zu schaffen. Zudem sollten Sie Ihre Strategie regelmässig überprüfen und an veränderte Lebensumstände oder Marktbedingungen anpassen.

Ein Mann mit Bart und Anzug lächelt und schaut sich im Spiegel an. Er trägt einen blauen Anzug mit einem weissen Hemd und einer gemusterten Krawatte. Der Hintergrund zeigt ein stilvoll eingerichtetes Zimmer mit Holzelementen und warmem Licht.

Ein Mann der in den Spiegel schaut – im Kontext als Symbolbild für „sich selbst erkennen“.

Unabhängig davon, welchen Ansatz oder welche Kombination von Ansätzen Sie wählen: Entscheidend ist, dass Ihre Strategie zu Ihrer persönlichen Risikotoleranz, Ihren finanziellen Zielen und Ihrem Zeithorizont passt. So vermeiden Sie, in turbulenten Marktphasen irrational oder gar panisch zu handeln und bleiben stattdessen besonnen und verfolgen weiter Ihren Plan, langfristig erfolgreich zu investieren.

Was ist mein Anlagehorizont?

An der Börse ist Zeit weit mehr als „nur“ Geld – sie ist Ihr mächtiger Verbündeter. Umso wichtiger ist daher die Länge des Zeitraums, für den Sie bereit sind, Ihr Kapital zu binden. Sprich: Umso wichtiger ist Ihr Anlagehorizont. Doch wie lang sollte dieser Horizont bestenfalls sein? Was gilt als kurz-, mittel- oder langfristiges Investment? Und wie sollen Sie das für sich selbst bestimmen?

Sie ahnen es sicher schon: Es kommt darauf an. Denn für einen aktiven Trader dürften sich Anlagen über sechs Monate bereits wie eine Ewigkeit anfühlen, während manch einem konservativen aber ängstlichen Anleger bereits bei Kursschwankungen innerhalb von ein, zwei Jahren die Nerven durchgehen würden.

Zunächst einmal eine goldene Regel: Investieren Sie an der Börse nur Geld, auf das Sie notfalls verzichten können. Das mag auf den ersten Blick kontraintuitiv klingen, doch damit treffen Sie eine kluge Entscheidung. Warum? Weil die Märkte kurzfristig unberechenbar sind, langfristig aber tendenziell steigen.

Stellen Sie sich vor, Sie planen in gut zwei Jahren eine grössere Anschaffung – etwa einen Hauskauf. Jetzt haben Sie Ihr gesamtes Eigenkapital in Aktien angelegt. Doch was, wenn just zu dem Zeitpunkt, an dem Sie das Geld benötigen, die Märkte einen Einbruch erleben? Sie wären gezwungen, mit Verlust zu verkaufen.

No-Go beim Aktien kaufen: Investieren mit Fremdkapital

Machen wir es kurz: Handeln Sie nie mit geliehenem Geld. Der Gedanke mag verlockend sein – mehr Kapital bedeutet schliesslich mehr Gewinnpotenzial. In der Theorie mag das ja auch zutreffen. Und praktisch? Nun, wenn Sie mit Fremdkapital, also auf Pump, investieren, tanzen Sie auf einem finanziellen Drahtseil ohne Netz. Wenn Sie dabei Gewinne erzielen, Glück für Sie! Wenn nicht, wird es schmerzhaft.

Vergessen Sie nicht, dass Sie die Zinsen bedienen müssen, unabhängig davon, wie sich Ihre Investments entwickeln. Je nach Marktsituation kann ein enormer Druck auf Sie wirken, schnell Gewinne zu erzielen. Das ist ein Quell überhasteter, emotionaler Entscheidungen und damit ein Todesstoss für jede vernünftige Anlagestrategie.

Denken Sie immer daran: An der Börse kann man nicht nur gewinnen, sondern auch verlieren. Und wenn Sie mit geliehenem Geld verlieren, verlieren Sie nicht nur Ihr Investment, sondern stehen obendrein mit Schulden da. Investieren Sie also nur mit Geld, das Ihnen tatsächlich gehört und auf das Sie – zumindest zeitweise – verzichten können.

Welche groben Richtwerte für Anlagehorizonte und ihre Implikationen gibt es?

Kurzfristig – ca. bis zu 3 Jahre: Die Anzahlung für ein Haus, ein Autokauf oder eine Hochzeit steht innerhalb dieses kurzfristigen Zeitraums an? Wenn überhaupt, sollten Sie Ihr Kapital für diese Ziele in sehr konservative Titel anlegen. Möglicherweise fahren Sie sogar besser damit, das benötigte Geld ganz aus dem Aktienmarkt herauszuhalten und in risikoärmere Anlageklassen zu investieren – beispielsweise in Tagesgeldkonten oder Festgeld.

Mittelfristig – ca. 3-10 Jahre: Auf mittlere Sicht eröffnet sich Ihnen schon ein grösseres Spektrum an Chancen, Ihr Kapital für sich arbeiten zu lassen. In diesem Anlagehorizont können Sie je nach Zielsetzung gewisse moderate Risiken eingehen, sollten aber dennoch wachsam sein. Wenn Sie also in 7 Jahren beispielsweise Ihr Badezimmer renovieren oder ein anderes Auto kaufen möchten, sollten Sie versuchen, eine adäquate Balance zwischen Sicherheit und Rendite zu finden, während Ihr Kapital bestenfalls relativ kurzfristig verfügbar ist. Breit diversifizierte Fonds in Kombination mit vergleichsweise kursstabilen Einzelaktien sind eine von vielen Möglichkeiten, wie Sie Ihr Geld in diesem Zeitraum anlegen könnten.

Langfristig (über 10 Jahre): Auf den längeren Zeitskalen wird es interessant für Sie. Denn für langfristige Ziele wie die Altersvorsorge oder die Finanzierung der Ausbildung Ihrer Kinder haben Sie mit einem grossen Aktienanteil, in den Sie Ihr Kapital investieren, die Zeit auf Ihrer Seite. Historisch betrachtet haben Aktien über lange Zeiträume nämlich die besten Renditen geliefert. Selbst wenn Sie zwischenzeitliche Krisen durchstehen müssen - denken Sie an die Finanzkrise 2008 oder den Corona-Crash 2020 - haben Sie genug Zeit, um Rückschläge auszusitzen, günstig nachzukaufen und von der langfristigen Aufwärtsbewegung zu profitieren.

Ein symbolisches Bild einer Schildkröte und eines Geparden auf einer Rennstrecke. Ein Mann trägt einen Anzug und hält eine Aktentasche. Der Gepard trägt ein Halsband und ist angeleint. Die Schildkröte steht für langfristige Investitionen, während der Gepard für kurzfristige Investitionen steht. Im Hintergrund ist eine Stadtsilhouette zu sehen.

Die Schildkröte steht für langfristige Investitionen, während der Gepard für kurzfristige Investitionen steht.

Unabhängig von Ihrem Anlagehorizont und Investments sollten Sie allerdings kurzfristigere Ziele oder Situationen nicht aus den Augen verlieren. Mit einer Notfallreserve von drei bis sechs Monatsgehältern auf einem leicht zugänglichen Konto schaffen Sie sich einen finanziellen Airbag für unerwartete Ausgaben oder Einkommensausfälle.

Auch ist Ihr Anlagehorizont keine statische Grösse. Er verändert sich im Laufe Ihres Lebens und mit Ihren Zielen. Was heute ein langfristiges Investment ist, kann in zehn Jahren zu einem mittelfristigen werden. Überprüfen Sie daher regelmässig Ihre Strategie und passen Sie sie gegebenenfalls an. Besonders wichtig dabei: Seien Sie ehrlich zu sich selbst. Ein theoretisch langfristiger Ansatz nützt Ihnen wenig, wenn Sie bei jedem stärkeren Kursrückgang nervös werden und sich dazu hinreissen lassen, doch noch zu verkaufen.

Ihre Risikobereitschaft, sprich, Ihre emotionale Belastbarkeit hängt also unmittelbar mit Ihrem Anlagehorizont zusammen. An diesem mit Disziplin festzuhalten hilft Ihnen dabei, kurzfristige Schwankungen zu ignorieren und den Blick auf Ihre langfristigen Ziele gerichtet zu halten. Denn wie schon André Kostolany sagte: „Wer Aktien nicht hat, wenn sie fallen, hat sie auch nicht, wenn sie steigen.“

Die Fundamentalanalyse: Unternehmen unter der Lupe

Nachdem Sie Ihr Anlegerprofil definiert haben, wenden wir uns nun den Unternehmen zu – besser gesagt der Analyse potenzieller Investitionen. Das Werkzeug namens Fundamentalanalyse ist dabei Ihr Schweizer Taschenmesser – vielseitig und unverzichtbar, wenn es wirklich um etwas geht.

Warum die Fundamentalanalyse unverzichtbar bei der Frage ist, welche Aktien Sie kaufen sollen? Weil Sie Ihnen dabei hilft, fundierte Investitionsentscheidungen zu treffen. Und zwar, indem Sie über den Tellerrand der aktuellen Kursentwicklung hinausblicken und das langfristige Potenzial eines Unternehmens einschätzen.

Stellen Sie sich vor, Sie kaufen ein Haus. Würden Sie sich dabei nur auf den Preis verlassen, oder würden Sie auch die Bausubstanz prüfen, die Lage bewerten und die Entwicklung des Viertels berücksichtigen? Genauso verhält es sich bei Aktien. Die Fundamentalanalyse ist, sehr vereinfacht gesagt, eine gründliche Untersuchung eines Unternehmens, seiner Branche und des wirtschaftlichen Umfelds. Damit versuchen Sie, den "wahren" oder "fairen" Wert eines Unternehmens zu ermitteln – unabhängig von kurzfristigen Marktschwankungen oder Stimmungen.

Das Ziel: Unterbewertete Aktien zu identifizieren, also jene Unternehmen, deren innerer Wert höher ist, als ihn der aktuelle Aktienkurs widerspiegelt. Im Umkehrschluss hilft Ihnen die Fundamentalanalyse aber auch, überbewertete Unternehmen zu meiden und beantwortet Ihnen so die Frage, welche Aktien Sie nicht kaufen sollten.

Ein Korb voller reifer, roter Äpfel, einige mit grünen Blättern, steht auf einem dunklen, strukturierten Untergrund. Neben dem Korb liegen zwei Apfelhälften und ein einzelnes grünes Blatt. Die Äpfel sind mit Wassertropfen bedeckt, was Frische symbolisiert.

„Von aussen sieht es super aus, aber was fördert das Innere zutage?“

Was wird bei der Fundamentalanalyse untersucht?

Es ist ein wenig detektivische Arbeit vor dem Aktien kaufen: Sie sammeln Indizien aus verschiedenen Quellen, um ein möglichst vollständiges Bild eines Unternehmens zu erhalten. Doch einzelne Aspekte sind wenig aussagekräftig – es sind alle Faktoren, die wie Puzzleteile schliesslich ein Bild ergeben und ihnen verraten,

So mag ein Unternehmen beispielsweise hervorragende Finanzkennzahlen vorweisen, aber in einer Branche tätig sein, die vor grossen Umwälzungen steht. Oder ein vielversprechendes Start-up könnte ein innovatives Produkt haben, aber noch keinen nachhaltigen Weg zur Profitabilität gefunden haben. Schauen wir uns die drei Bereiche genauer an und prüfen, wie Sie diese Informationen für Ihre Investitionsentscheidungen nutzen können.

Unternehmensspezifische Faktoren:

Branchenanalyse:

Makroökonomische Faktoren:

Mit den vielen Einzelheiten der Fundamentalanalyse könnte man ganze Bücher füllen – so, wie etwa Investmentlegenden à la Benjamin Graham, dem Vater des Value Investing und Inspiration für Starinvestor Warren Buffett. Wir können an dieser Stelle natürlich nicht jedes einzelne Detail beleuchten, jedoch ein paar wesentliche Aspekte und aufschlussreiche Beispiele betrachten, die Ihnen mehr Klarheit bei der Entscheidung für oder gegen eine Aktie geben.

Geschäftsmodell und Wettbewerbsposition

Verstehen Sie, wie das Unternehmen Geld verdient. Das Herzstück jedes Unternehmens ist sein Geschäftsmodell. Doch ist dieses Modell nachhaltig und zukunftsfähig? Besitzt die Firma einen Wettbewerbsvorteil, der sie von der Konkurrenz abhebt? Ein Unternehmen mit einem "Burggraben" um sich – also einem schwer zu kopierenden Vorteil – hat bessere Chancen, langfristig erfolgreich zu sein.

Ein paar Beispielszenarien:

Starke Marke: Ein Luxusgüterhersteller profitiert von einer treuen Kundenbasis und enormer Preissetzungsmacht. Die Marke selbst ist der Burggraben.

Netzwerkeffekte: Denken Sie einmal an die einschlägigen sozialen Netzwerke. Je mehr Nutzer die Plattform aktiv nutzen und Zeit auf ihr verbringen, desto wertvoller wird sie für jeden einzelnen – ein sich selbst verstärkender Vorteil.

Besonderer Patentschutz: Ein Pharmaunternehmen mit einem bahnbrechenden, patentgeschützten Medikament geniesst jahrelang eine Monopolstellung.

Kostenführerschaft: Ein typisches Beispiel wären etwa grosse Einzelhandelsketten mit überlegener Logistik und Skaleneffekten. Diese können auf diese Weise Preise bieten, mit denen kleinere Konkurrenten nur schwer mithalten können.

Infrastrukturelle Vorteile: Nehmen wir ein Eisenbahnunternehmen mit einem ausgedehnten Schienennetz – eine enorme Eintrittsbarriere für potenzielle Konkurrenten. Es wäre extrem kostspielig und zeitaufwendig für einen Neueinsteiger, ein vergleichbares Netz aufzubauen, ganz zu schweigen von den regulatorischen Hürden.

Stellen Sie sich die Frage, frei nach Warren Buffett: Würde ich dieses Unternehmen auch kaufen, wenn die Börse für die nächsten zehn Jahre geschlossen wäre? Wenn ja, haben Sie möglicherweise ein Unternehmen mit einem starken, nachhaltigen und zukunftsfähigen Wettbewerbsvorteil gefunden.

Finanzielle Kennzahlen und ihre Bedeutung

Zahlen lügen nicht, Zahlen erzählen Geschichten. Zumindest, wenn man sie zu lesen versteht. Finanzielle Kennzahlen sind gewissermassen die Vitalzeichen eines Unternehmens. Sie geben Aufschluss über die finanzielle Gesundheit und Leistungsfähigkeit.

Doch wo finden Sie diese wichtigen Zahlen? Als Anleger stehen Ihnen jede Menge Informationsquellen bereit:

Geschäftsberichte: Diese jährlichen Publikationen der Unternehmen sind eine Goldgrube an Informationen. Sie enthalten nicht nur die Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung, sondern oft auch detaillierte Erläuterungen zu den wichtigsten Kennzahlen.

Quartalsberichte: Für aktuellere Daten sind die vierteljährlichen Berichte börsennotierter Unternehmen eine gute Quelle.

Investor Relations: Viele Unternehmen stellen auf ihren Webseiten umfangreiche Finanzinformationen zur Verfügung, oft auch in übersichtlichen Präsentationen.

Finanzdatenbanken: Einschlägige Portale im Netz bieten eine Fülle von Finanzdaten und vorberechneten Kennzahlen.

Analyseberichte: Auch Banken und Finanzdienstleister veröffentlichen regelmässig detaillierte Analysen zu Unternehmen, die oft auch wichtige Kennzahlen beinhalten.

Eine Person in einem Anzug sitzt vor einem Computerbildschirm, der verschiedene Finanzdiagramme, Balkendiagramme und Tabellen zeigt. Die Diagramme scheinen Geschäftsdaten und Quartalsberichte darzustellen. Die Person arbeitet in einem modernen, blau beleuchteten Büro, wobei der Fokus auf den Daten und Analysen auf dem Bildschirm liegt.

Die Fundamentalanalyse besteht aus einer detaillierten Untersuchung von Finanzdaten und Berichten, die heute oft digital zugänglich sind.

Eine Auswahl wichtiger finanzieller Kennzahlen

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV):

Das KGV ist eine Art Preisschild für den Gewinn eines Unternehmens. Wie errechnet sich die Kennzahl? Angenommen, eine Aktie kostet 100 Euro und das Unternehmen erwirtschaftet einen Gewinn von 5 Euro pro Aktie. Der Kurs wird durch den Gewinn dividiert, was in diesem Fall ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 20 ergibt. Das bedeutet: Die Anleger sind Stand jetzt bereit, das 20-fache des jährlichen Gewinns pro Aktie zu zahlen.

Ein niedriges KGV kann auf eine Unterbewertung hindeuten – die Aktie könnte ein Schnäppchen sein. Aber Vorsicht: Ebenso kann es aber auch ein Warnsignal dafür sein, dass die Anleger sinkende Gewinne erwarten. Deshalb: Vergleichen Sie das Kurs-Gewinn-Verhältnis immer mit dem Branchendurchschnitt und der historischen Entwicklung des Unternehmens.

Eigenkapitalrendite (ROE):

ROE steht für „Return on Equity“ und ist eine Art Effizienzbarometer für das Unternehmen. Diese Kennzahl zeigt Ihnen, wie geschickt das Management mit dem Geld der Aktionäre umgeht. Errechnet wird sie, indem man das Eigenkapital durch den Jahresgewinn dividiert. Nehmen wir ein Beispiel: Ein Unternehmen hat ein Eigenkapital von 1 Million Euro und erwirtschaftet einen Jahresgewinn von 200.000 Euro – die ROE beträgt somit 20%, sprich: Mit jedem Euro, den Aktionäre in das Unternehmen gesteckt haben, werden 20 Cent Gewinn erzielt.

Doch auch hier ist das ganze Bild entscheidend. In manchen Branchen, wie etwa bei Banken oder Technologieunternehmen, sind hohe ROEs normal. Bei anderen, wie Versorgern oder Industriekonzernen, sind dagegen niedrigerere Werte üblich. Interessant wird diese Kennzahl über eine Periode von mehreren Jahren. Kann ein Unternehmen, die ROE Jahr für Jahr stabil halten oder gar steigern, so kann ein nachhaltiges Geschäftsmodell dahinterstecken.

In solch einem Fall ist es für sie abermals klug, genau hinzuschauen, womit dies zusammenhängt. Nicht selten steckt hinter manch einer hohe ROE ein Griff in die Trickkiste. Nimmt ein Unternehmen zum Beispiel viele Schulden auf, kann das Fremdkapital die Eigenkapitalrendite künstlich aufblähen – der sogenannte Leverage-Effekt. Was zunächst gut aussieht, ist wahrscheinlich auch mit einem Risiko verbunden.

Und wie hoch sollte die ROE mindestens sein? Eine Faustregel besagt: Mindestens so hoch wie der aktuelle Marktzins. Andernfalls könnte man sein Geld ja gleich auf ein Tagesgeldkonto legen. Doch auch das ist nur ein grober Richtwert. In Zeiten von Niedrigzinsen, wie wir sie in den letzten Jahren erlebt haben, wäre selbst eine ROE von 5% oft schon attraktiv gewesen.

Denken Sie daran: Wie bei jedem Werkzeug zur Fundamentalanalyse kommt es darauf an, wie Sie es einsetzen. Kombinieren Sie die ROE mit anderen Kennzahlen, betrachten Sie sie im Branchenkontext und über einen längeren Zeitraum und gehen Sie der Ursache auf den Grund. So können Sie besser abschätzen, wie gut ein Unternehmen wirklich mit dem Geld seiner Aktionäre umgeht.

Verschuldungsgrad

Dies ist das Verhältnis von Fremdkapital zum Eigenkapital. Die Kennzahl zeigt Ihnen, ob ein Unternehmen auf soliden finanziellen Füssen steht oder ob es vielleicht zu viele Schulden mit sich herumschleppt.

Nehmen wir an, ein Unternehmen hat ein Eigenkapital von 7,5 Millionen Euro und Schulden in Höhe von 2,5 Millionen Euro. Der Verschuldungsgrad beträgt also 25 Prozent. Auf jeden Euro Eigenkapital kommen also 25 Cent Schulden. Oder anders ausgedrückt: Das Unternehmen finanziert sich zu drei Vierteln mit eigenem Geld und zu einem Viertel mit Fremdkapital.

Jetzt fragen Sie sich vielleicht: Ist das gut oder schlecht? Und wieder lautet die Antwort: Es kommt darauf an. Ein niedriger Verschuldungsgrad – sagen wir unter 50 Prozent – deutet tendenziell auf ein finanziell stabiles Unternehmen hin. Es ist weniger anfällig für Zinsänderungen, hat mehr Spielraum für zukünftige Investitionen und kann sowohl schneller als auch flexibler auf Veränderungen reagieren. Gleichzeitig kann es aber auch bedeuten, dass ein Unternehmen Investitionschancen verpasst, denn es kann je nach Branche oder Geschäftsmodell sinnvoll sein, Schulden aufzunehmen, um zu wachsen oder in neue Technologien zu investieren.

Apropos Branchen: Ein Energieversorger mit stabilen, vorhersehbaren Cashflows kann sich in der Regel einen höheren Verschuldungsgrad leisten als ein Technologie-Start-up mit schwankenden Einnahmen. Fast wie im wahren Leben, in dem ein Verbeamteter eher einen Kredit zu guten Konditionen erhält als ein junger Freiberufler mit unregelmässigen Einkünften.

Nahaufnahme des Lenkrads und Armaturenbretts eines modernen Luxusautos. Das Lenkrad verfügt über verschiedene Bedienelemente, darunter Tasten für Telefon, Lautstärkeregelung und Tempomat. Im Hintergrund sind die Geschwindigkeitsanzeige, Drehzahlmesser und Lüftungsschlitze zu sehen. Die Mittelkonsole enthält Klimasteuerungen und ein Infotainmentsystem. Das Interieur ist mit eleganten Materialien wie glänzendem Kunststoff und roten Lederakzenten ausgestattet.

Kennzahlen sind erst in ihrer Gesamtheit aussagekräftig bzw. müssen so betrachtet werden.

Cashflow

Diese Kennzahl ist quasi der Pulsschlag eines Unternehmens. Der Cashflow zeigt Ihnen vereinfacht gesagt, wie viel Geld tatsächlich in Ihr Unternehmen hinein- und wieder herausfliesst.

Anders als der Gewinn, der manchmal durch buchhalterische Finessen aufgehübscht werden kann, lügt der Cashflow selten. Er gibt Ihnen einen ungeschminkten Blick auf die finanzielle Gesundheit Ihres Unternehmens und Aufschluss über die Fähigkeit des Unternehmens, seine laufenden Kosten zu decken, Investitionen zu tätigen und finanziellen Verpflichtungen nachzukommen.

Im Gegensatz zum Gewinn, der auch buchhalterische Posten wie Abschreibungen berücksichtigt, konzentriert sich der Cashflow ausschliesslich auf den tatsächlichen Geldfluss und bietet so einen klaren Einblick in die Liquidität und finanzielle Gesundheit des Unternehmens.

Im Wesentlichen unterscheiden wir drei Arten von Cashflows:

  1. Operativer Cashflow: Das ist sozusagen das Herzstück. Er verrät, ob Ihr Kerngeschäft mehr Geld einbringt als es verbraucht. Ein dauerhaft positiver operativer Cashflow ist wie ein starker Herzschlag – er hält Ihr Unternehmen am Leben und lässt es wachsen.
  2. Investitions-Cashflow: Hier sehen Sie, ob Ihr Unternehmen in die Zukunft investiert. Neue Maschinen, Büroausstattung oder vielleicht sogar eine Firmenübernahme – all das schlägt sich hier nieder.
  3. Finanzierungs-Cashflow: Dieser Teil zeigt, wie Sie mit externen Geldgebern interagieren. Nehmen Sie Kredite auf? Zahlen Sie Dividenden aus? Das alles finden Sie hier.

Warum ist der Cashflow so wichtig? Nun, stellen Sie sich vor, Ihr Unternehmen wäre ein Auto. Der Kilometerstand spiegelt in diesem Beispiel den Gewinn wider – er zeigt Ihnen, wie weit Sie gekommen sind. Die Tankanzeige ist dagegen der Cashflow. Hier sehen Sie, wie weit Sie aus eigener Kraft noch fahren können.

Ein positiver Cashflow bedeutet, dass mehr Geld ins Unternehmen kommt als abfliesst. Das gibt Spielraum für Investitionen, Schuldentilgung, Aktienrückkäufe oder eine attraktive Dividende für die Aktionäre. Ein negativer Cashflow eher eine Warnlampe der Tankanzeige. Ohne Treibstoff könnte das Unternehmen bald liegenbleiben.

Nichtsdestotrotz muss ein negativer Cashflow nicht zwangsläufig ein Alarmsignal sein. Gerade wachstumsstarke Unternehmen investieren oft mehr, als sie einnehmen. Das kann eine bewusste Strategie sein, um Marktanteile zu gewinnen. Denken Sie beispielsweise an Amazon: Das Unternehmen hatte jahrelang einen negativen Cashflow, während es massiv expandierte.

Management und Unternehmenskultur

Zahlen sind wichtig, keine Frage. Doch wer steckt hinter diesen Zahlen? Wer trifft die Entscheidungen, die ein Unternehmen voranbringen – oder auch nicht? Richtig, das Management. Und in welchem Umfeld arbeiten die Mitarbeiter, die tagtäglich diese Zahlen produzieren? Das ist die Unternehmenskultur.

All das sind keine finanziellen Kennzahlen im klassischen Sinne, aber sie sind oft der Schlüssel zum Verständnis, warum manche Unternehmen florieren und andere floppen. Eine Seemannsweisheit besagt, ein Schiff sei nur so gut, wie seine Besatzung. Schauen Sie also genau hin: Wer steuert hier? Kennt die Crew die Gewässer? Haben sie schon Stürme überstanden?

Auch ein wenig Recherche zur Führungsriege schadet nicht: Hat der CEO Erfahrung in der Branche? Wie lange ist das Management-Team schon zusammen? Ein eingespieltes Team reagiert oft besser auf Herausforderungen als ein frisch zusammengewürfeltes.

Die Kommunikation des Managements ist ebenfalls ein guter Indikator. Verhält es sich transparent, auch wenn es mal nicht so gut läuft? Halten sie, was sie versprechen? Ein Management, das Jahr für Jahr seine Ziele verfehlt, aber immer neue Versprechungen macht, ist letztlich wie ein Kapitän, der ständig den Kurs ändert und dabei stets betont, demnächst den Hafen zu erreichen.

Schauen Sie auch auf die Fluktuation. Ein Unternehmen, bei dem ständig die Führungsriege durchrotiert, ist selten ein gutes Zeichen. Andererseits kann ein Unternehmen, das seine Talente hält und fördert, langfristig erfolgreicher sein.

Und wie steht's um die Vergütung? Ein Management, das sich selbst gern finanziell belohnt, während das Unternehmen schwächelt, ist selten ein gutes Zeichen. Andererseits kann eine leistungsorientierte Vergütung auch die Interessen von Management und Aktionären in Einklang bringen.

Ein Kapitän ohne motivierte Crew – das kann nicht funktionieren. Unternehmen mit zufriedenen Mitarbeitern haben dagegen oft einen Wettbewerbsvorteil. Sie sind meist produktiver, innovativer und bleiben dem Unternehmen länger treu. Das spart Kosten für Neueinstellungen und Einarbeitungen.

Doch wie können Sie die Unternehmenskultur einschätzen? Ein Blick auf Plattformen wie Glassdoor oder kununu liefert Ihnen einen ersten Eindruck. Was berichten aktuelle und ehemalige Mitarbeiter? Einzelne Nörgler gibt es überall, doch wenn sich bestimmte Kritikpunkte häufen, sollten die Alarmglocken läuten. Ansonsten gehen ein vergiftetes Klima und miserabler Umgang mit dem Team selten an den Medien vorbei.

Das alles mag zwar nicht exakt in Finanzkennzahlen ablesbar sein, doch ein starkes Management und eine positive Unternehmenskultur können sich in der Tat direkt auf die Finanzen auswirken. Sei es in niedrigeren Personalkosten durch weniger Fluktuation, mehr Produktivität, höhere Innovationskraft durch ein kreatives, offenes Arbeitsumfeld oder aber durch eine stärkere Kundenbindung dank des guten Services zufriedener Mitarbeiter.

Sie sehen: In der Fundamentalanalyse muss sich nicht alles rein um nackte Zahlen drehen. Je mehr Sie sich damit beschäftigen, wer und was hinter hinter diesen Zahlen und Fakten steckt, desto leichter wird Ihnen die Antwort auf die Frage „Welche Aktien kaufen?“ fallen.

Branchenanalyse: Der Blick über die Unternehmenssphäre hinweg

Angenommen, Sie möchten ein Haus in einer Ihnen unbekannten Stadt kaufen. Würden Sie sich nur das Haus ansehen? Sicher werden Sie auch die Nachbarschaft, die Infrastruktur und die Entwicklungsaussichten der Stadt in Augenschein nehmen. Und genauso verhält es sich bei der Auswahl von Aktien.

Ein rustikaler Holzstuhl im Garten mit einem Metalltopf voller roter und grüner Tomaten sowie zwei Metallbechern, die mit grünen Erbsenschoten gefüllt sind. Ein Messer liegt neben den Gefässen. Im Hintergrund sind grüne Blätter und Tomatenpflanzen zu sehen, die eine natürliche und ländliche Atmosphäre vermitteln.

Salat, Tomaten, Bohnen, Sellerie – die einen wachsen schnell, die anderen brauchen sehr lange, wiederum andere ziehen andere Pflanzen mit ins Verderben, wenn sie von Krankheiten geplagt sind...

Kein Unternehmen existiert im luftleeren Raum. Damit Sie das volle Potenzial einer Aktie einschätzen können, müssen Sie die Branche verstehen, in der das Unternehmen operiert. Einige der wichtigsten Aspekte:

Wachstumspotenzial verschiedener Sektoren

Wo sprudeln die Quellen der Zukunft? Einige Branchen boomen, als gäbe es kein Morgen, andere dümpeln vor sich hin. Die spannende Frage ist, wo die nächste grosse Welle wohl zu erwarten ist. Informieren Sie sich also über Trends und Prognosen. Sektoren wie Technologie, erneuerbare Energien oder Gesundheit gelten oft als Wachstumsmotoren.

Nehmen wir das Beispiel erneuerbare Energien: Initiativen zum Klimawandel und politische Entscheidungen treiben diesen Sektor voran. Unternehmen, die hier Lösungen anbieten, könnten vor einer langen Wachstumsphase stehen. Ganz zu schweigen vom KI-Sektor, in dem sich die Ereignisse regelrecht überschlagen.

Und genau deshalb ist in einigen Bereichen auch Vorsicht angebracht. Hohe Erwartungen können zu überhöhten Bewertungen führen. Erinnern Sie sich noch an die Dotcom-Blase in den frühen 2000er Jahren? Nahezu jedes Unternehmen, das ein „.com“ in seinem Firmennamen hatte, konnte sich am Aktienmarkt über astronomische Marktkapitalisierungen freuen.

Jeder wollte ein Stück vom Internetkuchen, viele haben eines ergattern können. Doch letztlich platzte die Blase mit einem grossen Knall. Auch heute wird ein „.ai“ im Unternehmensnamen kein Garant für eine stabile unternehmerische Zukunft in einer schnelllebigen Branche sein. Achten Sie also generell darauf, nicht zu viel für zukünftiges Wachstum zu bezahlen.

Regulatorische Rahmenbedingungen:

Es ist ein wenig wie ein unsichtbares Korsett der Wirtschaft. Gesetze und Vorschriften können ganze Branchen auf den Kopf stellen. Und manchmal gleicht es einem Spiel mit einem Partner, der ständig neue Spielregeln aufstellt.

Denken Sie beispielsweise an die Auswirkungen der Datenschutz-Grundverordnung auf Tech-Unternehmen. Plötzlich mussten Giganten wie Facebook und Google ihre Geschäftspraktiken überdenken. Oder schauen Sie auf die Automobilindustrie: Strengere Umweltauflagen zwingen die Hersteller zu massiven Investitionen in Elektromobilität.

Ein sich änderndes regulatorisches Umfeld kann viele Chancen, aber auch ebenso viele Risiken bergen. Die Frage ist, wie gut und wie schnell sich Unternehmen anpassen können, wenn sich die Regeln ändern.

Technologische Trends und Disruption

Kreativität kann in der Wirtschaft Neues erschaffen aber auch Altes zerstören. Und so verändern Digitalisierung und technologischer Fortschritt die Geschäftsmodelle in rasantem Tempo. Die Frage, die Sie interessieren sollte: Wer sind die Gewinner, wer die Verlierer dieser Entwicklung?

Streaming-Dienste haben die Videotheken praktisch ausradiert. Wer hätte vor 20 Jahren gedacht, dass wir eines Tages Filme auf Abruf von unserer Couch aus schauen würden? Oder dass wir uns ganz unkompliziert via App jemanden bestellen können, der uns von A nach B fährt – bloss, dass dieser Jemand kein klassisches Taxi sondern ein Mensch, der sich zum Geldverdienen mit Fahrgästen auf einer Plattform angemeldet hat?

Halten Sie deshalb Ausschau nach disruptiven Technologien, die ganze Branchen umkrempeln können. Viele Technologien haben das Potenzial, bestehende Geschäftsmodelle obsolet zu machen und neue Giganten hervorzubringen. Ein wenig Fantasie schadet nicht – doch achten Sie darauf, dass Sie nicht an ein Unternehmen geraten, das scheinbar revolutionäre Lösungen bietet, zu denen es jedoch kein Problem gibt.

Vielversprechende Unternehmensarten und Branchen

Wo nimmt die Zukunft Gestalt an? Die Wirtschaft ist ein dynamisches Ökosystem, in dem ständig neue Chancen entstehen und alte Gewissheiten in Frage gestellt werden. Manche Branchen stehen an der Schwelle zu bahnbrechenden Entwicklungen, manche vor grossen Herausforderungen und Verwerfungen.

Ohne einzelne Aktien zu empfehlen, werfen wir einen Blick auf einige Sektoren, die das Potenzial haben, die Wirtschaft von morgen zu prägen. Verstehen Sie die Stärken und Schwächen dieser Branchen, und Sie werden besser gerüstet sein, Entscheidungen zu treffen, die zu Ihrem persönlichen Risikoprofil und Ihren Zielen passen.

Technologiesektor

Er gilt als ewiger Hoffnungsträger – und das nicht ohne Grund. Mit hohem Wachstumspotenzial und oft skalierbaren Geschäftsmodellen sind Tech-Unternehmen häufig die Treiber von Innovation. Viele von ihnen haben ganze Industrien umgekrempelt. Doch die Medaille hat auch eine Kehrseite: Hohe Bewertungen und starker Wettbewerb sind im Technologiesektor an der Tagesordnung. Zudem können schnelle technologische Veränderungen Geschäftsmodelle über Nacht zerstören machen. Erinnern Sie sich noch an Nokia? Einst Marktführer, heute nur noch ein Unternehmen unter vielen.

Gesundheitsbranche

Dieser Sektor profitiert vom demografischen Rückenwind. Eine alternde Bevölkerung sorgt für stabile Nachfrage. Zudem gilt die Branche gilt als relativ krisenresistent. Hohe Eintrittsbarrieren durch Regulierungen und Patente schützen etablierte Unternehmen. Doch auch hier lauern Risiken: Die Abhängigkeit von Forschungserfolgen kann Fluch und Segen zugleich sein. Ein erfolgreiches neues Medikament kann ein Unternehmen an die Spitze katapultieren, während ein Fehlschlag in der Forschungs-Pipeline Unmengen Kapital verschlingen kann. Zudem sind politische Einflüsse wie Gesundheitsreformen ein Risikofaktor.

Konsumgüter

Sie sind die verlässlichen Alltagshelden. Die stabile Nachfrage – schliesslich müssen Menschen immer essen, sich pflegen und kleiden – sorgt für vorhersehbare Cashflows. Auch in Krisenzeiten. Starke Marken haben zudem oft eine beeindruckende Preissetzungsmacht. Doch in gesättigten Märkten sind die Wachstumsmöglichkeiten begrenzt. Ein Konsumriese gleicht hier eher einem grossen, trägen Flugzeugträger statt einem wendigen Schnellboot. Zudem können Veränderungen im Konsumverhalten, etwa die Trends zu gesünderer Ernährung, lang etablierte Marken unter Druck setzen.

Finanzsektor

Manche Investitionen in diese Branche gleichen einer Achterbahnfahrt. In Zeiten steigender Zinsen können Banken und Versicherungen enorm profitieren, viele Finanzunternehmen locken obendrein mit hohen Dividendenrenditen. Sie sind in der Wirtschaft unverzichtbare Akteure und spielen eine zentrale Rolle in der Kapitalbeschaffung anderer Unternehmen. Doch der Sektor ist auch stark reguliert und zyklisch. Und so kommt es, dass Finanzunternehmen in Wirtschaftskrisen oft überproportional stark unter Druck geraten. Zudem stellen Fintechs und die fortschreitende Digitalisierung traditionelle Geschäftsmodelle in Frage.

Bedenken Sie: Jede Branche hat ihre eigene Dynamik, ihre eigenen Regeln und Rhythmen. Wägen Sie die Chancen und Risiken sorgfältig ab und verstehen Sie, wie sie zu Ihrem Anlegerprofil passen. Sind Sie hier der risikobereite Technik-Enthusiast oder eher der konservative Dividendenjäger?

Die Branchenanalyse hilft Ihnen, mehr zu überblicken als bloss das spezifische Unternehmen. So vermeiden Sie, dass Sie sich in Details verlieren und bekommen Kontext für Ihre Investitionsentscheidungen. Sie sehen, wo Sie stehen und können besser einschätzen, wohin die Reise gehen könnte.

Makroökonomische Faktoren: Das grosse Ganze

Als Anleger kann es sinnvoll sein, den Blick nicht nur auf einzelne Unternehmen und Branchen zu richten. Makroökonomische Faktoren haben oft einen grossen Einfluss auf die Märkte. Sie sind wie die Gezeiten des Meeres – sie heben oder senken die Boote gleichzeitig. Verstehen Sie diese Kräfte, können Sie Ihr Portfolio geschickter navigieren.

Beginnen wir mit dem Wirtschaftswachstum und den Konjunkturzyklen. Nun, die Wirtschaft ist wahrlich nichts, was man als linear verlaufend bezeichnen könnte. Sie hat ständig ihre Höhen und Tiefen. In Boomzeiten, wenn die Wirtschaft brummt, haben zyklische Aktien oft Hochkonjunktur. Denken Sie beispielsweise an Industrieunternehmen oder Luxusgüterhersteller. Schliesslich gönnen sich Menschen eher dann ein neues Auto oder eine teure Uhr, wenn die Kassen klingeln. Und was, wenn die Wirtschaft ins Stocken gerät? Dann können defensive Sektoren Ihr Rettungsanker sein: Versorger oder Hersteller von Gütern des täglichen Bedarfs.

Vergessen Sie auch nicht die Zinspolitik. Wenn die Zentralbanken den Dirigenten spielen, kann ihr Taktstock die Märkte zum Tanzen oder Stolpern bringen. Niedrige Zinsen sind oft Musik in den Ohren von Wachstumsunternehmen, die für ihre Expansion günstige Kredite aufnehmen können. Steigende Zinsen hingegen lassen indes die Herzen von Banken und Versicherungen höherschlagen, da sie ihren Margen gut tun.

Und dann wäre da noch die Inflation, der stille Dieb der Kaufkraft. Unternehmen mit Preissetzungsmacht haben hier einen klaren Vorteil, denn sie können steigende Kosten an ihre Kunden weitergeben – ohne Angst zu haben, dass diese abspringen, auch nicht in Krisenzeiten.

Zu guter Letzt dürfen wir die geopolitischen Entwicklungen nicht ausser Acht lassen. Gerade weil unsere Welt so stark vernetzt ist, können Handelskonflikte, politische Umwälzungen oder globale Krisen mitunter enorme Schockwellen durch die Märkte senden – sei es durch Handelskriege, Sanktionen oder Entscheidungen wie den Brexit. Eine breite Streuung Ihres Portfolios über verschiedene Länder und Regionen hinweg können ein Stossdämpfer sein.

Die makroökonomische Analyse setzt einen weiten Blick und die Fähigkeit voraus, globale Zusammenhänge zu erkennen. Als Zuschauer eines Fussballspiels beobachten Sie schliesslich auch die verschiedenen Aktionen und Spielzüge der Mannschaften auf dem Platz, ebenso wie die Fähigkeiten des Schiedsrichterteams, anstatt 90 Minuten lang auf die Anzeigetafel zu starren.

Diese Perspektive kann Ihnen dabei helfen, Ihr Portfolio an das grössere wirtschaftliche Umfeld anzupassen. Vermutlich werden Sie dabei nicht jede Welle vorhersehen können, aber Sie werden besser vorbereitet sein, wenn sich die Vorzeichen ändern.

Bewertung, Timing, Diversifikation

Selbst die vielversprechendste Aktie kann sich als Flop erweisen, wenn der Preis nicht stimmt. Bewertung und Timing sind daher für ein kluges Investment entscheidend – und das macht es auch so knifflig. Denn die Börse tanzt nach meist ihrer eigenen Melodie, oft im Rhythmus von Gier und Angst, und nicht immer nach dem Takt der Wirtschaft oder Vernunft.

Extreme Euphorie kann auf überbewertete Märkte hindeuten, dagegen können Panik und Untergangsstimmung Ihnen überraschende Schnäppchen bescheren. Betrachten Sie daher Stimmungs- beziehungsweise Sentiment-Indikatoren, um die Lage bewerten und denken Sie bewusst auch mal gegen den Strom, um wertvolle Einsichten zu gewinnen.

Was dagegen perfektes Timing für den Einstieg betrifft, so ist dies fast so wahrscheinlich wie ein grosser Lottogewinn. Viele Investoren schwören daher auf den Grundsatz: "Time in the market beats timing the market" – also sinngemäss: Langfristiges Investieren schlägt kurzfristiges Taktieren. Und gerade auf lange Sicht ist der Cost-Average-Effekt auf Ihrer Seite: Statt alles auf einmal oder in vielen grossen Ordervolumina zu investieren, kaufen Sie in regelmässigen Abständen Aktien, unabhängig vom aktuellen Kurs – etwa monatlich, vierteljährlich oder halbjährlich. So glätten Sie Schwankungen und minimieren das Risiko, zur falschen Zeit zu viel zu investieren.

Zwei Personen stehen in einem Supermarkt, eine hält eine Orange in der Hand, während die andere einen Einkaufswagen schiebt, der mit Orangen, Ananas und verschiedenen Lebensmitteln gefüllt ist. Beide tragen lässige Kleidung, und im Hintergrund sind weitere Obstkisten und grüne Produkte zu sehen. Die Szene vermittelt den Eindruck eines normalen Einkaufsalltags.

Völlig anders als beim alltäglichen Einkaufen gibt es eben keine Ankündigungen, wann das nächste Sonderangebot kommt, mit dem man sich dann im grossen Stil eindecken kann.

Wenig falsch machen Sie mit einem gut diversifizierten Portfolio. Nicht umsonst sagte Nobelpreisträger Harry Markowitz einst: "Diversifikation ist der einzige „Free Lunch“ an der Börse". Was bedeutet das?

Sicher kennen Sie den in der Börsenwelt unausweichlichen Spruch: „Nicht alle Eier in einen Korb legen“. Investieren Sie daher nicht zu viel in nur ein einziges Unternehmen, eine einzige Branche oder ein einziges Land. Denn verschiedene Sektoren und Regionen reagieren unterschiedlich auf wirtschaftliche Entwicklungen.

Achten Sie daher auch auf die Korrelation zwischen Ihren Anlagen. Ideal sind Investments, die sich gegenläufig entwickeln. Auf diese Weise schützen Sie sich davor, dass ein einzelner Fehlgriff Ihr gesamtes Portfolio in den Keller zieht.

Sehr wichtig: Bewertung, Timing und Diversifikation sind komplexe Themen, bei denen es keine Patentlösungen gibt. Streben Sie also nicht nach Perfektion, sondern nach einem ausgewogenen Ansatz, der zu Ihrer persönlichen Strategie und Ihrem Risikoprofil passt.

Kontinuierliche Bildung: Ihr persönlicher Schlüssel zum Erfolg an der Börse

Die Frage „Welche Aktien kaufen“ ist keine, die Sie sich nur sporadisch stellen. Wie Sie bisher aus diesem Artikel herauslesen konnten, ist das Investieren an der Börse meist etwas, für das Sie viel Geduld, Nerven und einen langen Atem mitbringen müssen – manchmal sogar über Jahrzehnte hinweg.

Und so ist neben langfristigem Investieren auch langfristiges, vielleicht sogar lebenslanges Lernen nötig. Warum? Die Märkte entwickeln sich weiter, neue Technologien entstehen, Regulierungen und Bedingungen ändern sich. Wer hier am Ball bleibt, kann in diesem dynamischen Umfeld auch in zehn, 20 oder 30 Jahren noch fundierte Entscheidungen treffen.

Ihre Reise zum informierten Anleger beginnt mit der Wahl der richtigen Informationsquellen. Finanzmedien bieten zwar aktuelle Nachrichten, aber bleiben Sie vorsichtig: Hypes und kurzfristiges Denken können den Blick auf das Wesentliche verstellen. Geschäftsberichte sind im Vergleich dazu deutlich schwerere Kost, doch für tiefere Einblicke in Unternehmen sind sie Gold wert. Lernen Sie daher, zwischen den Zeilen zu lesen.

Wenn Sie nach grundlegendem Wissen und bewährten Strategien suchen, liefern Ihnen Fachbücher ebenfalls alles, was Sie zur Börse wissen müssen. Aktuellere Einsichten finden Sie dagegen in Podcasts, Webinaren und auf etlichen Finanzkanälen auf YouTube & Co (Unter anderem natürlich auf unserem @worldofvalue YouTube Kanal).

Genauso wenig, wie es hier nur eine Wahrheit gibt, ist auch nicht jede Informationsquelle automatisch vertrauenswürdig. Entwickeln Sie deshalb einen kritischen Blick und nutzen Sie verschiedene Quellen, um sich zu informieren. Vor allem: Seien Sie besonders skeptisch gegenüber vermeintlichen "heissen Tipps" oder "garantierten" Gewinnen. An der Börse gibt es keine Garantien, nur Chancen und Risiken.

Gründliche Recherche und Analyse sind der Grundstein für erfolgreiche Investments. Nehmen Sie sich also die Zeit, Unternehmen, Branchen und Märkte zu durchleuchten und arbeiten Sie an den Fähigkeiten dazu. Verstehen Sie nicht nur die nackten Zahlen, sondern auch die Geschichten dahinter. Jedes Unternehmen hat seine eigene Erzählung – und oft steckt der Teufel im Detail.

Ein nachdenklicher Mann in einem grünen Pullover sitzt an einem Tisch in einem modernen Café, liest ein Buch und stützt seinen Kopf auf eine Hand. Neben ihm steht ein Glas Tee auf einem Untersetzer, und im Hintergrund sind Bücherregale und Pflanzen zu sehen. Durch das Fenster fällt natürliches Licht, das die ruhige und konzentrierte Atmosphäre unterstreicht.

Wenn man sich intensiv mit einem Thema beschäftigt, trifft man am Ende fundiertere Entscheidungen.

Um Ihnen den Einstieg in die Welt des informierten Investierens zu erleichtern, bietet Ihnen alphaNovum vier spezialisierte Musterportfolios an. Jedes Portfolio repräsentiert einen einzigartigen Ansatz und spricht unterschiedliche Anlegertypen an:

  1. Value Portfolio: Hier geht es um die Kunst, auf die besten Pferde zu springen und diese möglichst lange zu reiten. Die Unternehmen werden vom Markt gerade langfristig unterschätzt und zeichnen sich durch weite Burggräben, eine hohe Profitabilität sowie eine hohe Management-Integrität aus.
  2. Trading Portfolio: Es ist der verlängerte Arm des Value Portfolios und tätigt primär Optionsgeschäfte auf Value-würdige Positionen. Zudem werden grosse, irrationale Bewegungen für opportunistisches Trading genutzt. Ein Beispiel hierzu könnte eine klassische Merger-Arbitrage sein. Das Portfolio ist von einem asymmetrischen Chance-Risiko-Verhältnis geprägt.
  3. Dividenden Portfolio: Ihnen ist Stabilität und Kontinuität in puncto Rendite wichtig? In diesem Portfolio liegt der Fokus auf Unternehmen, die heute, morgen und übermorgen verlässlich Dividenden ausschütten können. Ideal für Anleger, die einen stetigen Einkommensstrom suchen und nachts ruhig schlafen möchten.
  4. Dr. Markus Krall Portfolio: Dieses exklusive Portfolio hat die grossen wirtschaftlichen und globalen Zusammenhänge im Blick. Basierend auf Dr. Kralls Analysen, werden makroökonomische Trends und potenzielle Risiken berücksichtigt. Es richtet sich an Anleger, die eine ganzheitliche Perspektive einnehmen und ihr Vermögen vor möglichen Umwälzungen schützen möchten.

Die Musterportfolios von alphaNovum sollen Ihnen als Inspiration, Orientierung und Rahmen dienen, um Ihre eigene Strategie zu entwickeln oder zu verfeinern. Sie zeigen Ihnen verschiedene Wege, wie Sie an den Finanzmärkten agieren können – sei es als geduldiger Wertejäger, dynamischer Trader, einkommensorientierter Investor oder vorausschauender Vermögensschützer. Finden Sie heraus, welcher Ansatz am besten zu Ihren Zielen und Ihrem Risikoprofil passt.

Mit einem Abonnement bei alphaNovum erhalten Sie neben dem Zugang zu diesen Musterportfolios auch Einblicke in detaillierten Research, professionelle Analysten-Coverage, regelmässige Updates über Marktentwicklungen und Expertenmeinungen zu aktuellen Finanzthemen. Darüber hinaus werden Sie Teil einer Community gleichgesinnter Anleger – denn manchmal sind die besten Einsichten diejenigen, die wir im Austausch mit anderen gewinnen.

Unser Ziel bei alphaNovum ist es, Sie auf Ihrem Weg zum selbstständigen, informierten Investor zu unterstützen. Denn letztendlich sind Sie es, der die Entscheidungen trifft. Wir geben Ihnen das Werkzeug und das Wissen an die Hand, damit Sie diese Entscheidungen mit Zuversicht treffen können.

Denken Sie daran: An der Börse ist Wissen nicht nur Macht – es ist der Schlüssel zum Erfolg. Bleiben Sie neugierig, bleiben Sie kritisch, und vor allem: Bleiben Sie am dran. Ihre finanzielle Zukunft wird es Ihnen danken.

Börsenweisheiten: Zeitlose Lektionen für Investoren

Blick auf die Beine mehrerer Makler in Anzügen, die auf einem mit Teppich ausgelegten Boden stehen. Überall auf dem Boden liegen verstreute Orderzettel. Die Szene vermittelt den Eindruck von hektischen und chaotischen Zeiten auf dem Börsenparkett, wie sie in der Vergangenheit üblich waren.

Diese Weisheiten stammen aus Zeiten, an denen an der Börse noch ganz andere Zustände herrschten, aber sie dennoch Gültigkeit haben.

Manche bezeichnen Sie als die Bauernregeln der Börse – und man mag von ihnen halten, was man will. Doch Börsenweisheiten haben oft einen wahren Kern. Viele von ihnen entstanden, als die Börsenwelt noch eine andere war. Menschliche Verhaltensweisen ändern allerdings sich selten. Daher lohnt eine moderne Interpretation der folgenden Auswahl klassischer Sprüche, die wir alle vielleicht schon einmal irgendwo gehört haben:

„Hin und her macht Taschen leer.“

Diese Börsenweisheit warnt davor, dass übermässiges Handeln oft zu schlechteren Ergebnissen führt. Und ja, in Zeiten von Nullprovisionen und Apps ist es verlockend, ständig zu handeln – und das führt nur allzu oft zu emotionalen, nicht durchdachten Entscheidungen. Abgesehen davon, dass viele Anbieter sehr wohl Ordergebühren verlangen, die gerade bei kleinen Handelsvolumina Ihre Rendite schmälern.

"Die Börse ist keine Einbahnstrasse.“

Die Märkte bewegen sich endlos in eine Richtung? Das mag sich manchmal vielleicht so anfühlen, doch auch in Bullenmärkten gibt es Korrekturen und in Bärenmärkten Erholungen. Extreme Bewegungen korrigieren sich oft selbst.

„Kaufe, wenn die Kanonen donnern – verkaufe, wenn die Violinen spielen.“

Diese Börsenweisheit besagt, dass die besten Kaufgelegenheiten oft in Krisenzeiten entstehen – man denke nur an den Corona-Crash im Jahre 2020. Und es stimmt: In Zeiten der Unsicherheit und Panik sind Aktien oft unterbewertet. Mut und Weitblick können sich hier auszahlen. Umgekehrt ist übertriebene Euphorie oft ein Warnsignal.

„The trend is your friend."

In der Tat setzen sich bestehende Markttrends oft länger fort als erwartet, und es wäre fahrlässig, bewusst mit grossen Positionen dagegen zu wetten. Doch auch, wenn Trendfolgestrategien erfolgreich sein können, können sie auch abrupt enden. Lassen Sie eine gesunde Skepsis walten und beobachten Sie die Lage daher regelmässig.

„Auch die Bäume wachsen nicht in den Himmel."

Es ist normalerweise selbsterklärend: Kein Wachstum setzt sich ewig fort. Selbst die erfolgreichsten Unternehmen stossen irgendwann an Grenzen. Doch unser nur allzu menschlicher Hang zur Euphorie kann uns den Blick darauf trüben. Versuchen Sie daher, die Wachstumspotenzialen einer Firma oder Branche realistisch einzuschätzen, um langfristig erfolgreich zu bleiben.

Natürlich sind Börsenweisheiten keine Garantien, aber sie können Ihnen helfen, besonnen zu bleiben und langfristig zu denken. Vor allem aber erinnern sie uns daran, dass an der Börse oft psychologische Faktoren eine grosse Rolle spielen.

“Welche Aktien kaufen?“ Do’s und Don'ts bei der Aktienauswahl

Jetzt, wo wir die Grundlagen zur Frage „Welche Aktien kaufen“ durchleuchtet haben, lassen Sie uns noch einen Blick auf ein paar handfeste Tipps und Warnhinweise werfen:

Do's:

  1. Investieren Sie nur in Unternehmen, deren Geschäftsmodell Sie verstehen.
  2. Setzen Sie klare Kriterien für Ihre Aktienauswahl und halten Sie sich daran.
  3. Beobachten Sie Insiderkäufe – sie können ein positives Signal sein.
  4. Achten Sie auf die Qualität des Managements und die Unternehmenskultur.
  5. Berücksichtigen Sie die Wettbewerbsposition eines Unternehmens in seiner Branche.

Don'ts:

  1. Lassen Sie sich nicht von kurzfristigen Kursbewegungen zu impulsiven Entscheidungen verleiten.
  2. Vernachlässigen Sie nicht die Due Diligence – auch bei vermeintlich sicheren Investments.
  3. Überschätzen Sie nicht Ihre Fähigkeit, den Markt zu timen.
  4. Ignorieren Sie nicht die Risiken – auch vielversprechende Unternehmen können scheitern.
  5. Investieren Sie nie auf Pump.

Praktische Tipps:

Ein Mann mit schwarzer Kappe und Rucksack sitzt auf einem Felsen und blickt auf einen See inmitten von Bergen und dichten Wäldern. Es ist Herbst, und die Bäume zeigen eine Mischung aus grünen, gelben und roten Blättern. Der Mann geniesst die Aussicht auf die ruhige, natürliche Landschaft unter klarem Himmel.

Wer weiss, was er beim Investieren tut muss nicht 24/7 daran denken und kann auch einfach mal abschalten.

Fazit: Ihr Weg zum selbstständigen Investor

Nun haben Sie einiges an Wissen für Ihre Investmentreise an der Börse gesammelt. Umso klarer dürfte Ihnen nun sein, dass die Frage "Welche Aktien kaufen?" keine Multiple-Choice-Aufgabe mit nur einer richtigen Antwort ist.

Was wir Ihnen mitgegeben haben, sind Inspirationen und erste Denkansätze, mit denen Sie Ihre ganz persönliche Antwort finden können. Behalten Sie deshalb im Hinterkopf:

Vor allem aber sollten Sie das Investieren als fortwährenden Prozess des Lernens und Anpassens betrachten. Mal werden Sie Rückenwind haben, mal Gegenwind. Wichtig ist, dass Sie wissen, wann Sie Kurs halten sollten und wann Sie ihn ändern müssen.

Und vergessen Sie nicht: Der beste Investor, dessen Tipps Sie vertrauen können, steht Ihnen jeden Morgen beim Zähneputzen gegenüber. Selbstverständlich freut Sie uns sehr, wenn Sie die Ressourcen von alphaNovum wie unsere Musterportfolios und Analysen nutzen. Doch letztlich sind Sie es, der die Entscheidungen trifft und mit den Folgen daraus leben muss – im Guten wie im Schlechten. Wir wünschen Ihnen eine erfolgreiche und aufregende Reise durch die Welt des Investierens!

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