Bedeutung des Aktien-Crashs für Gold und Ihr Vermögen
Der Start dieses Monats an den globalen Kapitalmärkten offenbarte eine Momentaufnahme des ganzen Desasters der Wirtschaftspolitik und des falschen Geldsystems, das sich alle bedeutenden Wirtschaftsräume des Planeten gegeben haben.
Mittlerweile haben sich die Märkte stabilisiert und wir dürfen davon ausgehen, dass wir in wenigen Wochen, wenn die Geldmengenstatistiken veröffentlicht werden das ganze Ausmaß der Zentralbankintervention zur Marktberuhigung sehen werden. Aber davon später mehr.
Ein Crash dieser Größenordnung reflektiert immer zugrundliegende realwirtschaftliche Ungleichgewichte. Sie können sich in einem Umfeld lockerer Geldpolitik und dem absoluten Willen der Zentralbank keine großen Krisen zuzulassen lange unter der Oberfläche ansparen. Je länger dieser Prozess dauert, je erfolgreicher die Zentralbanken aber die Bereinigung unterdrücken können, desto größer werden auch die Ungleichgewichte und desto verheerender die finale Entladung.
Was sind diese Ungleichgewichte?
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit umfasst diese Liste vor allem die enormen Verluste, die die Banken in ihren Anleiheportfolien erlitten haben. Banken haben langlaufende Staatsanleihen gekauft, um dort ihre Liquidität zu parken, ohne zu bedenken, dass diese Anleihen im Falle einer Zinserhöhung massiv an Wert einbüßen. So verliert zum Beispiel ein Papier mit einer Restlaufzeit von 10 Jahren bei einer Zinserhöhung in diesem Laufzeitsegment von 0,5% auf 5,0% fast 34% seines Marktwertes, um die Käufer für die entgangenen Zinsen zu entschädigen. Die Summe dieser Verluste belief sich zuletzt weltweit auf über 20 Billionen Dollar, wovon nach aller Erfahrung gut ein Viertel risikotechnisch bei den Banken in Nordamerika und Europa liegen dürfte. Die versenkten 5 Billionen übersteigen aber das aufsummierte Eigenkapital der Banken von „nur“ 3,5 Billionen Dollar um fast 50%. Die Banken sind als System, im Aggregat, überschuldet und schreiben die Verluste nicht ab frei nach der Devise: Das merken wir ja erst wenn wir verkaufen und dann verkaufen wir halt nicht. Ich nenne es Bilanzbetrug unter Assistenz der Bankaufsicht.
Das zweite große Ungleichgewicht sind die Zombies, Unternehmen, die längst Pleite sein sollten, es aber nicht sind, weil man sie 2 Jahrzehnte lang mit Null- und Negativzinsen künstlich beatmet und so subventioniert hat. Sie sind die Wurzel der gigantischen Pleitewelle, die über den Globus schwappt, aber nirgendwo so heftig wie in Deutschland.
Das dritte Ungleichgewicht sind die gigantischen Fehlinvestitionen im Rahmen der Energiewende. Die Verschwendung volkswirtschaftlicher Ressourcen in diesem Zusammenhang sprengt mittlerweile jede Vorstellungskraft. Keine größere Kapitalvernichtung hat je stattgefunden, das Leiden Sowjetrusslands und die beiden Weltkrieg eingeschlossen. Die Planwirtschaft untergräbt die Stabilität des Westens.
Die vierte Quelle der Ungleichgewichte ist der neue Protektionismus in Verbindung mit der Kriegswirtschaft. Rüstung ist nichts anderes als staatlicher Konsum. Er entzieht der Wirtschaft investive Mittel. Der Protektionismus kommt im Gewande einer sanktionsorientierten Geopolitik daher. Er untergräbt die Stabilität der globalen Lieferketten, erhöht die Kosten und verursacht so Stagflation, die üble Kombination von Inflation und Depression.
Die Märkte haben all dies schon lange realisiert. Ihre Momente des Realismus sind die Momente der Kapitalmarktkrise. Sie dauern meist nur kurz, weil die Zentralbanken bei erhöhter Volatilität sofort das System mit Liquidität fluten. Sie stabilisieren es damit kurzfristig, vergrößern aber die Ungleichgewichte langfristig, was immer gewaltigere Rettungssummen erforderlich macht.
Der Ausbruch des globalen Crashs Anfang der Woche war Ausdruck dessen. Aber er zeigte uns noch mehr: Der einzige Anker im Chaos der Marktkorrekturen war das Gold. Auch Bitcoin stürzte ab wie ein Stein und hat sich seitdem, wie der übrige Markt, wieder etwas erholt. Was immer die Zukunft der Bitcoin ist: In der Krise ist sie hoch korreliert und kein antizyklisches Rettungsinstrument. Diese Position hat Gold diese Woche eindrücklich verteidigt, wie die Kursverläufe zeigen.
Performance von Bitcoin und Gold. (Quelle: Yahoo Finance)